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GEHEIMNISSE DES HOLZES, Justyna Napiorkowska
Justyna Napiórkowska, ARTeon;
Kunstmagazin/Empfehlungen/11/2004 Geheimnisse des Holzes Der Lebens- und künstlerische Weg von Jan de Weryha-Wysoczański führte ihn auf der Hansaroute. Aus Danzig, wo er in den Jahren 1970-1976 Bildhauerei an der Akademie der Schönen Künste studierte, brach er nach Hamburg auf. Diesen Weg legten einst die mit Holz aus den Wäldern der Adelsrepublik beladenen Schiffe nach Westeuropa zurück. Das Holz erwies sich sowohl als Fetisch als auch grundlegender Gegenstand der künstlerischen Suche des heutigen Bildhauers. Seine Arbeiten konnte man im Oktober im Polnischen Skulpturenzentrum in Orońsko und in der Galerie Szyb Wilson (Schacht Wilson) in Katowicie besichtigen. Besichtigen - das bedeutet im Fall von Jan de Weryha-Wysoczański - zu wenig. Es lohnt sich, diese meisterhaften Holzkonstruktionen zu berühren, zu streicheln, zu liebkosen. Der Künstler führt zuerst eine Dekonstruktion durch, um dann, in der Stille seines riesigen Ateliers unweit von Hamburg, die Holzformen zu bauen, indem er sie zuvor verkohlte, versengte und ihre einzelnen Elemente hobelte. Auf diese Weise entstehen riesige räumliche Holztafeln. Scheinbar streng, in Wirklichkeit subtil und sublimiert. Glatte Holzoberflächen grenzen an raue, Farbschattierungen kommen zum Vorschein, es ist ein subtiles Farbenspiel der durch den Künstler zusammengesetzten Holzfragmente. Die Holzklötze werden zu verschiednen Gruppen angeordnet. Anfänglich kann sich der Betrachter über die Semantik jener Holzkromleche1 Gedanken machen. Aber es geht hier nicht um die Bedeutung, sondern um den geheimnisvollen und ephemeren Augenblick einer „gewissen Kollaboration“, wenn der Künstler und die Natur, aus der er schöpft, im künstlerischen Prozess zusammenarbeiten. Die Natur liefert das rohe und in seiner Ursprünglichkeit schöne Material und der Künstler bearbeitet es mit Meißel, Axt, Brenner wie ein Juwelier, der die Schönheit eines Brillianten aus Diamanten gewinnt. Weryha deckt Holzgeheimnisse auf, die im Farbenreichtum, in den Anordnung der Latten stecken. Während der behutsamen Bearbeitung des Holzes drückt er ihm seinen Stempel auf, individualisiert und veredelt es, indem er es zum Kunstwerk verarbeitet. Ist das Minimalismus? Nein. Konzeptualismus? Um so mehr nicht. Die Kunst von Jan Weryha-Wysoczański findet sich in diesen Begriffen nicht zurecht, denn sie sind zu steril und für sie zu sehr abgrenzend. Diese einerseits ursprüngliche, andererseits hintersinnige und ausgefallene Kunst ist eine Hommage des Künstlers an die Natur, irgendwo an der Grenze zwischen Ästhetik und Religion. Deutsche Übersetzung © Urszula Usakowska-Wolff Dieser Artikel wurde von Jan de Weryha-Wysoczanski an folgendem Datum: 2022-03-06 22:20:07 eingestellt. Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von xarto.com übereinstimmen. zurück zur Artikelübersicht
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