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Lexikon: Surrealismus



Surrealismus
Ein Artikel von Fabian Kersten

Surrealismus bezeichnet eine avantgardistische Literatur- und Kunstströmung. Der Begriff fand erstmalig 1917 seine Erwähnung in einer Äußerung von Guillaume Apollinaires und wurde 1924 durch André Bretons "Erstes Manifest des Surrealismus" ausgearbeitet.

Die dadaistische Bewegung war der unmittelbare Vorreiter des Surrealismus und führte dessen antibürgerliche Tradition fort. Marcel Duchamp, Francis Picabia, Max Ernst, Hans Arp und Man Ray sind einige Vertreter der surrealistischen Malerei bzw. Plastik, welche sich vom Dadaismus abwandten. Um 1925 stießen André Masson und Joan Miró hinzu. Später kamen Yves Tanguy, René Magritte und Alberto Giacometti zum surrealistischen Zirkel. Salvador Dalí trat 1930 bei. Orientierend an der Psychoanalyse Sigmund Freuds, versuchten sich die Künstler des Surrealismus nicht an der Illustration der Wirklichkeit, sondern an der Darstellung des Unbewussten, Triebhaften und Irrationalen. Folglich bildete das Traumhafte, Visionäre und Rauschhafte das Leitmotiv der surrealistischen Kunst. Die schnelle Ausbreitung der Kunstströmung in Europa und den USA fand 1969 sein jähes Ende.

Anregungen für die surrealistische Kunst kamen von früheren Künstlern wie Hieronymus Bosch, Marc Chagall und Paul Klee. Weiterhin inspirierten Werke von Giorgio de Chiricos zur Darstellung bühnenhaft-unrealistisch, perspektivisch verzerrter Räume.

In der Bildenden Kunst des Surrealismus können zwei Neigungen unterschieden werden. Zum einen gibt es den veristischen Surrealismus. Hier haben Künstler wie Dalí und Magritte versucht, realistisch dargestellte Objekte der Erfahrungswelt aus ihrem Kontext herauszunehmen und in neue, irrationale Sinnzusammenhänge einzubinden. Andererseits entstand der absolute Surrealismus. Künstler wie Masson, Miró oder Arp schufen eine aus abstrakt-organischen Formen bestehende Zeichenwelt. Weiterhin entstanden surrealistische Photographien (Hans Bellmer, Herbert List) und surrealistische Filme (Man Ray, Rene Clair, Hans Richter, Jean Cocteau, Luis Buñuel).

Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von xarto.com übereinstimmen.

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