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Lexikon: Dadaismus



Dadaismus
Ein Artikel von Fabian Kersten

Dadaismus (von französisch dada: Pferdchen) bezeichnet eine internationale revolutionäre Kunst- und Literaturbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts, die die gesamte bisherige Kunst und die bürgerliche Gesellschaft in Frage stellte. Durch gezielte Banalität und Unlogik wurde gegen das Bürger- und das Künstlertum protestiert. Der Dadaismus ist als Kunstform umstritten, da er mehr den Versuch darstellte, alte Werte und Vorstellungen aufzusprengen und zu hinterfragen. Zahlreiche seiner Techniken beeinflussten nachfolgende Strömungen nachhaltig.

Das von Hugo Ball in Zürich 1916 gegründete Cabaret Voltaire war die Drehscheibe für Dadaisten wie Tristan Tzara, Walter Serner, Richard Huelsenbeck und Hans Arp. Hier kam es zum Ausdruck ihrer künstlerischen und politisch-pazifistischen Anschauungen. Zur Gründung und Verbreitung von Dada-Bewegungen kam es weiterhin in New York (Man Ray, Marcel Duchamp) und Paris (André Breton, Louis Aragon, Paul Éluard). Der Pariser Dadaismus wird als die Wiege des späteren Surrealismus gesehen. Auch in Deutschland entstanden nach 1918 dadaistische Bewegungen in Berlin (Richard Huelsenbeck, George Grosz, John Heartfield, Hanna Höch, Raoul Hausmann), Köln (Max Ernst, Hans Arp) und Hannover (Kurt Schwitters). Die Bewegung fand aber schon Anfang der 20er Jahre sein Ende und viele Künstler wandten sich anderen Bewegungen der Moderne zu.

Charakteristisch für die Dadaisten im Kunstbetrieb waren unverständliche und daher schockierende Verfahrensweisen. So verwendeten die Dadaisten als ungewöhnliche Materialien etwa industriell gefertigte Gegenstände, die sie zu Montagen verarbeiteten oder unbearbeitet als Exponate in Museen stellten. Auch wurde der Zufall bei der Entstehung von Kunstwerken gegen die bürgerliche Vorstellung des Erfolgstrebens und eigenmächtigen Schaffens entgegengehalten. Man erklärte handelsübliche Objekte wie einen Flaschentrockner und ein Pissoir zu Kunstwerken. Sie wurden so zur Provokation gegen das vorherrschende Weltbild benutzt.

Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von xarto.com übereinstimmen.

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